Solidarität - Zivilcourage

Unter diesem Motto stand der Jugendgottesdienst am 10.02.2019 für den Bezirk Braunschweig in Gifhorn. Grundlage war das Bibelwort: „Und er sprach zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: Steh auf und tritt in die Mitte!“ (Markus 3, 3)

Nach der Lesung zur „Heilung am Sabbat“ (Markus 3, 1-6) lag der erste Schwerpunkt der Predigt darauf, dass Jesus immer den Menschen im Vordergrund gesehen hat und nicht die Einhaltung von selbstgemachten Geboten und Traditionen. Er stellte den Mann mit der verkrüppelten Hand in die Mitte der Synagoge und heilte ihn – Am Sabbat, was absolut gegen die jüdischen Gesetze verstieß!

Aber, der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbats willen. (Mk 2,27). Deshalb fragt Jesu: Ob man am Sabbat Gutes tun, oder Böses tun, Leben erhalten oder töten soll?“ und zielt damit auf den Kern des Hauptgebots der Gottesliebe und der Nächstenliebe.

Wir müssen heute die Gesetze des Gruppenzwanges oder "shit storms" brechen, um Menschen zu helfen. Gerade in sozialen Medien beobachten wir häufig Cyber-Mobbing. Hier bedeutet praktizierte Nächstenliebe, auch einmal Zivilcourage zu zeigen. Zwei Jugendliche lasen dazu ein Interview einer Jugendlichen vor, die solch ein Cyber-Mobbing beobachtet hat. Auf die Frage des Interviewers, was sie insgesamt aus der Sache gelernt hat, antwortete sie: „Ich würde nicht mehr so lange warten, bis ich mich einmische.“ Auch wenn dies bedeuten kann, selbst Opfer zu werden!"

Das Gleichnisses vom barmherzigen Samariter verdeutlicht, was es bedeutet, nicht wegzuschauen, sondern dem Nächsten zu helfen. Jesu hat damals sichtbar Position bezogen. Auch wir können heute Position beziehen und Nächstenliebe sichtbar praktizieren.

Was beeinflusst unser Handeln? – Was motiviert uns?

Eigentlich gibt es nur zwei Grundmotivationen: Angst und Liebe. Wenn Liebe uns motiviert, dann erfolgt Nächstenliebe tatsächlich automatisch – Nicht aus Zwang, etwas tun zu müssen, oder aus Angst, irgendwie schlecht dazustehen.

Im Anschluss an den Gottesdienst stimmte die IJT-Botschafterin für die Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland die Jugend auf den IJT ein.