Wer liebt, der dient

Diese Aussage zog sich in Wort und Tat in der Gemeinde Salzgitter-Lebenstedt wie ein roter Faden durch die Tage um den 18. Januar 2015.

Den Höhepunkt bildete der Gottesdienst mit Apostel Burchard am Sonntagmorgen. Als Bibelwort diente Lukas 6, 20-23.

Der Apostel forderte die Gemeinde auf, im Gottesdienst Freude zu genießen – trotz Leid und Unglück, das viele erleben müssen und sie auch teilweise gedanklich im Gottesdienst beschäftigt. Er zählte Situationen auf, die für den Einzelnen im Persönlichen, für uns alle in unserem Land und in der Welt Angst verursachen können. Dabei warf er die Frage auf, ob es denn nicht absurd wäre, von einem Jahr der Freude zu sprechen, wie es beim Jahresmotto unserer Kirche der Fall ist. Die Erklärung liegt darin, dass Christus der Ursprung unserer Freude ist, und dass dies nicht durch die beschriebenen Verhältnisse verändert werden kann.

Wir freuen uns, denn Christus hat uns versprochen, dass wir mit ihm siegen werden. Wir werden den großen Sieg erringen, d.h. wir werden einmal ewig bei Gott sein, aber wir haben auch die Möglichkeit, viele kleine Siege zu erringen. So ist es doch ein schöner Sieg, wenn man es schafft, einem anderen zu vergeben, oder wenn es gelingt, Ärger „unter die Füße“ zu bekommen. Wie schön ist es, wenn wir Situationen bewältigen, an denen wir vielleicht vor 20 Jahren zerbrochen und gescheitert wären. Da kommt doch Freude auf!

Diese Freude bewegt uns dazu, dass wir Gott und unseren Mitmenschen dienen. Dabei ist für uns der Lohngedanke keineswegs im Vordergrund, denn wir wissen, Gott hat das umfassende, ewige Heil versprochen für diejenigen, die Christus nachfolgen und dienen. Wir dienen auch nicht, um einmal in der Ewigkeit besondere Privilegien zu genießen. Wir dienen aus schlichter und reiner Liebe. Apostel Burchard betonte: „Wie die Braut ihren Bräutigam liebt und umgekehrt, so ist es bei der Brautgemeinde auch im Hinblick auf Jesus Christus.“

Am Freitag, den 16. Januar, fand in der Kirche die Trauerfeier für einen Glaubensbruder statt. Dieser hatte sich immer, wo er nur helfen konnte, betätigt und auch für sich selbst viel Freude als Dirigent und Sänger erlebt. Daneben hatte er sich mit Begeisterung in einem Männergesangsverein engagiert. Als Evangelist Dirk Pusch die Wesensart und auch das Leben dieses Glaubensbruders würdigte, betonte er besonders dessen liebevolles Handeln und gebrauchte fast vorausschauend auf den folgenden Sonntag die Worte: Wer liebt, der dient.“

Ein weiteres Blatt dieses Kapitels wurde am Dienstag, den 20. Januar, beschrieben. Hier fand die inzwischen zur Tradition gewordene Blutspendeaktion der Gemeinde in unserer Kirche statt. Wie immer hatten die Gemeindemitglieder für ein reichhaltiges Büfett zur Stärkung von Spendern und Helfern gesorgt. Auch eine Kinderbetreuung wurde angeboten, die den Kleinen sehr viel Spaß machte. 47 Teilnehmer spendeten Blut, und viele Helfer sorgten für das leibliche Wohl. Unter den Blutspendern war auch der Erstspender Mark, ein junger Glaubensbruder, der gerade erst 18 Jahre alt geworden ist. Seine Mitkonfirmandin Jesse Karl zeigte sich ein bisschen enttäuscht darüber, dass sie noch nicht teilnehmen konnte, denn sie vollendete erst drei Tage später das 18. Lebensjahr. Bemerkenswert war auch, dass einer Spenderin die Ehrennadel für die 75. Blutspende überreicht werden konnte. Auf dem beigefügten Begleitschreiben heißt es: „Rette Leben, spende Blut!“ und „Ich helfe gern!“ – also auch hier wieder: „Wer liebt, der dient.“

Text: M.R.; Fotos: D.E. und K.H.