Weihnachtsgottesdienst mit Segenshandlungen

Aufgehobene Segenshände erlebte die Gemeinde Salzgitter-Lebenstedt anlässlich des Weihnachtsgottesdienstes im wahrsten Sinne des Wortes.

Zum einen dadurch, dass Bezirksapostel Klingler den Weihnachtsgottesdienst durchführte und zum anderen, dass drei Ehepaare den Segen zu besonderen Hochzeitsjubiläen empfingen: eine eiserne, eine diamantene und eine goldene Hochzeit wurden gefeiert. Leider konnte der „Diamantbräutigam“ aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes nicht am Gottesdienst teilnehmen. Gleich zu Beginn seiner Predigt gab der Bezirksapostel bekannt, das diamantene Brautpaar im Anschluss an den Gottesdient zu Hause zu besuchen und ihnen dort den Hochzeitssegen zu spenden. Dies löste in der Gemeinde Freude aus.

Die Jubelpaare haben für die Gemeinde eine besondere Bedeutung, da die Ehegatten jahrelang als Amtsträger für die Gemeinde tätig waren: der eiserne Bräutigam als Priester und daneben als erster Vorsteher der Gemeinde, der diamantene als Diakon, der goldene als Priester und als Lehrkraft in der Sonntagsschule. Der Bezirksapostel betonte in seiner Ansprache an die Brautpaare den Wert der Unterstützung durch die Ehefrau für diese segensreiche Tätigkeit.

Ein weiterer Grund zur Freude lag am heutigen Wachstum der Gemeinde, die beiden jüngsten Gemeindemitglieder wurden versiegelt. Als ihre Eltern die Zwillinge stolz an den Altar trugen, benahmen sich die beiden mustergültig und stahlen den Jubilaren ein bisschen von der Aufmerksamkeit der Gemeinde. Dies wurde ihnen jedoch von den Brautleuten nicht missgönnt. Außerdem: Es war Segen genug für alle da!

Der Gottesdienst stand unter dem Bibelwort aus Lukas 2, 7: „Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und sie legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“

Zu Beginn des Gottesdienstes sang der Chor das Lied „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte“ mit dem Refrain „Dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher, zu: Wie groß bist du! Wie groß bist du!“ Die darin zum Ausdruck kommende Anbetung und Dankbarkeit gepaart mit einer schönen Weihnachtsfreude zog sich auch durch die anschließende Predigt. Bezirksapostel Klingler wies auf die vielen Christen in der Welt hin, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt und sogar mit dem Tode bedroht bzw. getötet werden. Obwohl auch wir mit „normalen“ Alltagssorgen zu kämpfen haben, musste niemand von uns auf dem Weg zum Gottesdienst um Leib und Leben fürchten. Wir müssten auch jetzt hier in der Kirche keine Angst haben, dass jemand käme und die Kirche in Brand setzte.

Der Bezirksapostel beschrieb die Art und Weise, wie in Königshäusern unserer Zeit die neugeborenen Kinder begrüßt und empfangen werden. Dies verglich er mit Jesu Geburt. Er kam in Demut und Einfachheit, obwohl er derjenige war, der später von sich sagen konnte: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“. Christus kam auf die Erde als Geschenk unseres großen Gottes für uns alle und für die ganze Menschheit. In ihm wollte Gott Mensch werden und er wurde Mensch. Dabei erfolgte keine großartige Ankündigung in den Fakultäten und Palästen, sondern es wurde den einfachen Menschen, den Hirten, mitgeteilt. Diese Gruppe war wegen ihres Berufes nicht in der Lage, die Reinheitsgebote der Israeliten einzuhalten – doch genau ihnen wurde es zuerst gesagt. Christi Geburt soll uns daran erinnern, wem sich Gott zuwendet, nämlich demjenigen, der auf seine Hilfe mit ganzem Herzen wartet. Gott wendet sich den Menschen zu, die vielleicht gar nicht hoch angesehen sind und am Rande der Gesellschaft stehen. Jesus kam auf die Erde, um den Menschen das Heil zu bringen. In der Bergpredigt pries er diejenigen, die geistlich arm sind. Damit sind die Menschen gemeint, die sich ihrer Angewiesenheit auf Gott voll bewusst sind.

Das Kind, das zunächst in der Krippe lag, beschritt später einen grandiosen Weg. Es hat die Welt besiegt und überwunden und das besonders Großartige ist, dass es jeden, der es möchte, an diesem Sieg beteiligt. Niemand konnte Christus aufhalten in seinem Weg und niemand wird die Christen aufhalten, Jesus nachzueifern und einst ewig bei ihm zu sein.

Auch in den nachfolgenden Segenshandlungen richtete Bezirksapostel Klingler den Focus auf das Wesen Jesu Christi. Jesus machte sich zum Fürsprecher selbst für diejenigen, die ihn ans Kreuz schlugen. Daran wollen wir denken, wenn wir vor der Feier des Heiligen Abendmahls das große Gebet „Unser Vater“ sprechen. Jesus ist am Kreuz, wendet sich uns voller Güte zu und erhebt seine Segenshände über uns alle. Dies tat er damals auch für seine Mutter, als er sah, wie sie weinte. Er dachte nicht an sich, sondern an ihren Schmerz und stellte ihr Johannes zur Seite. Diese Situation ist auf die Fälle von Trauer in den Gemeinden zu übertragen. Wir können manche Lücke nicht ersetzen, aber wir können durch Anwesenheit Trauer und Leid ein bisschen erträglicher werden lassen. Aufgehobene Segnungshände sind es, die Christus nicht nur zu Weihnachten vom Kreuz aus über die, die ihm nachfolgen und an ihn glauben, erhebt.

M.R.; Fotos: B.K. und D.E.