Wenn ein Stein in´s Rollen kommt ......

Bei der Vorbereitung auf den Erntedanktag wurde deutlich: Wenn man mit Danken erst mal so richtig anfängt, dann kann man kaum aufhören.

Auf Einladung der Gemeindeleitung trafen sich einige Glaubensgeschwister am Sonnabendvormittag in der Kirche Salzgitter-Lebenstedt. Als Einstimmung diente eine umfassende Betrachtung über den Charakter des Dankens. In der Präsentation wurde herausgestellt: „Danken hat etwas mit Denken zu tun“ und „wer denkt, der dankt auch“.

Daran schloss sich eine moderierte Sammlung von Beweggründen zum Danken an. Etwaige Bedenken im Vorfeld, dass die Teilnehmenden dabei nicht so „richtig in Fahrt kommen könnten“, wurden schnell zerstreut. Nachdem die erste Meldung kam, gab es kein Halten mehr. Immer mehr Gedanken wurden geäußert. Es war für alle Anwesenden ein schönes Erlebnis, zu erfahren, wofür die Glaubensschwestern und die Glaubensbrüder danken. Gleichzeitig wurde deutlich, wie gut man einander zuhören kann und wie viel Vertrauen ineinander gesetzt wird, denn es kamen auch sehr persönliche Beweggründe für einen Dank an Gott zur Sprache.

Die Beiträge wurden auf Flipchart festgehalten und die beiden Protokollanten kamen mit ihrer Dokumentation dem Tempo der Meldungen kaum nach. Sie mussten sich beeilen, um so schnell zu schreiben, wie gelobt und gedankt wurde. Zwei Kinder aus der Sonntagschule nahmen an der Veranstaltung teil. Auch ihre Beiträge wurden gewissenhaft in die Dokumentation aufgenommen. Nach gut 20 Minuten und sechs vollgeschriebenen Flipchartblättern merkte die kleine Versammlung: Wenn wir jetzt nicht aufhören, dann finden wir so viele weitere Gründe zum Danken, dass wir heute abend noch in der Kirche sind. Es ist wie ein Stein, der rollt und rollt und zur Lawine wird – zur Lawine aus Dankbarkeit.

In dieser Stimmung kam auch das Lied, welches Olaf Klostermann anlässlich des Erntedanktages komponiert und gedichtet hatte, gerade recht. Nachdem die Noten verteilt waren, wollte er es auf dem Klavier erst einmal vorspielen. Doch bereits in der zweite Phrase erklang ein vierstimmiger Chor. Mit allen fünf Strophen brachten die Anwesenden ihr Empfinden zum Ausdruck.

Die Früchte des Beisammenseins wirkten sich auf den folgenden Sonntagsgottesdienst in der Weise aus,

  • dass einige Glaubensschwestern gemeinsam mit den beiden Kindern den Altar mit guten Gaben passend zum Erntedank schmückten
  • die Flipchartblätter an der hinteren Wand des Kirchensaals angebracht wurden, damit die Gemeinde diese Fülle des Dankens sehen konnte
  • das neu eingeübte Lied im Gottesdienst Premiere hatte und die ganze Gemeinde ohne große Übung in das Loben und Danken einstimmte.

Text: M.R. Foto: B.K.