Soll ich mein Herz nicht mit dem Troste stillen...

Apostel Burchard besuchte die Gemeinde und verabschiedete einen bewährten Diakon in den Ruhestand.

"Soll ich mein Herz nicht mit dem Troste stillen, dass seine Hand mein Leben hält?" Dieses Zitat von Christian Fürchtegott Gellert (Geistliche Lieder und Oden, 1757) zog sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst. Immer wieder ermunterte der Apostel in seinem Dienen die Gemeinde, sich mehr und mehr auf Gottes Trost zu verlassen und aus der Lehre des Evangeliums Freude zu schöpfen.

Apostel Burchard bezog sich in seiner Predigt gleich auf das Chorlied „Jesus erfülle mein Herz mit Freude“ und er stellte klar, dass dies nicht nur die Aufgabe Jesu oder Gottes wäre. Wir alle tragen Mitverantwortung, damit wir auch ein gewisses Maß an Freude haben. Er wies darauf hin, dass jeder seine Beschwerden und Kümmernisse hätte. Da sind Belastungen und auch manchmal Dinge, die wir nicht verstehen. Aber dies darf die Freude am großen Ganzen nicht beeinflussen, die Freude erwachsend aus der Gewissheit, fest in Gottes Hand geborgen zu sein.

Die musikalisch vorgetragene Bitte „Jesus erfülle mein Herz mit Freude“ hat auch in dunklen Lebenstagen nichts an Aktualität verloren. Der Apostel erinnerte an die Jünger Jesu, die große Traurigkeit hatten. Der Sohn Gottes sagte zu ihnen: „Ihr habt ja Grund, dass ihr traurig seid. Das ist ja alles nicht so, wie ihr es euch vorgestellt habt. Aber es wird alles anders. Und dann werdet ihr euch freuen. Und diese Freude wird niemand von euch nehmen.“ Genau das wünschte der Apostel auch der anwesenden Gemeinde.

Wie kann man sich aber die Freude erhalten? Apostel Paulus ruft in diesem Zusammenhang den Gläubigen zu: Nun stehet fest, und haltet Euch an die Lehre. Feststehen, dies sagte auch Mose zu den Israeliten, als sie vor dem Schilfmeer standen. Obwohl die Feinde heranrückten und das Wasser sich noch nicht geteilt hatte, war er sicher, Gott würde sie erretten.

Apostel Burchard wies in seinen weiteren Ausführungen auf die Wichtigkeit der Reinhaltung des Evangeliums hin und beschrieb auch die Auswirkungen der vielen verwirrenden Einflüsse, denen die Gemeinden ausgesetzt sind. Aber: alle Dinge, die geschehen, dürfen unsere persönliche enge Beziehung zu Gott nicht verändern. Dies hat oberste Priorität, daran haben wir zu arbeiten.

Weitere Gedanken der Predigt kreisten um Trost und Zuspruch. Tröstung heißt eigentlich Zuspruch und in Zuspruch ist sowohl Trost als auch Ermahnung enthalten. Ermahnung, die Dinge, die vielleicht nicht so gut sind, zu verbessern. Jesus tritt täglich zu uns und spendet uns seinen Zuspruch. Dies ist immer wieder die Quelle der inneren Freude. Gott hält alles in seiner Hand, unser ganzes Leben.

Dieser Zuspruch muss sich aber auch auswirken. Er muss in uns gute Worte und gute Werke auslösen. Jedes gute Werk und jedes gute Wort bringt Gewinn. Entscheidend ist dabei, dass Realität werdende gute Gedanken in gute Werke münden. Dann zeigt eine Gemeinde, dass sie sich auf festem Grund an die Lehre Jesu Christi hält und seinen Geist in sich aufgenommen hat. Dies soll dann in die Umgebung ausstrahlen: hier wird der echte wahre Glaube an das Evangelium Christi gelebt mit ganzem Herzen.

Nach dem Mitdienen von Bischof Sommer erfolgte nach der Sündenvergebung die Versiegelung des jüngsten Gemeindemitgliedes Noah Scholz. An die Feier des Heiligen Abendmahls schloss sich das Abendmahl für die Entschlafenen an. Es wurde nach langer Zeit wieder einmal in der Gemeinde gefeiert. Dieser ergreifende Augenblick löste in der Gemeinde eine ganz besondere Verbundenheit mit der Ewigkeit aus. Die weichen Töne von „O Friede, Gottes Friede“ aus der deutschen Messe von Schubert gespielt von Posaune und Orgel umrahmten diese besonderen Augenblicke. Viele liebe Herzen haben uns in den letzen Jahren verlassen und so war das Gedenken an sie für alle Anwesenden trostvoll.

Zum Abschluss erfolgte die Ruhesetzung des geschätzten Diakons Heinz Bruns. Für die Gemeinde Lebenstedt wurde Ralf Ratke im Diakonenamt bestätigt und Matthias Lehmann erhielt den Auftrag, in der Gemeinde Lengede Broistedt als Diakon zu dienen.

In diesen so bewegenden Stunden, kam es niemandem in den Sinn, ein Foto zu machen. Die Bilder des Tages bleiben aber in unseren Herzen.

Text: D.E. und M.R.